Vielleicht stimmt diese kühne Aussage nicht immer, für das jüngst durchgeführte 30. Vergleichsschießen zwischen dem Joppen-Korps der Ebstorfer Schützengilde und der Schützenkompanie der Schützengilde Bienenbüttel trifft dies aber auf jeden Fall zu. Und das Wort „eigentlich“ wurde zu so etwas wie dem Motto des Tages. Eigentlich findet das Vergleichsschießen immer Herbst statt, was zwar auch dieses Mal kalendarisch stimmte, gefühlt befand sich jedoch noch im Spätsommer, als die 14 Freunde aus Bienenbüttel zum Ebstorfer Schießstand anreisten. Eigentlich wäre zwar Bienenbüttel in diesem Jahr mit der Ausrichtung dran gewesen, da jedoch die Bienenbütteler Ilmenauhalle bekanntlich bis auf den Schießstand nicht mehr nutzbar ist, haben die Ebstorfer ganz unbürokratisch ihren Schießstand zur Verfügung gestellt. Denn die Geselligkeit ist natürlich ein weiteres zentrales Anliegen dieser Veranstaltung und so sind auch 22 Joppen aus Ebstorf der Einladung zu dieser Veranstaltung gefolgt.

Nachdem sich die insgesamt 31 Schützen den ganzen Nachmittag über den Schießwettbewerben gestellt haben, stand vor der Siegerehrung zunächst das gemeinsame Essen auf dem Plan, um die ausgelaugten Athleten wieder zu Kräften zu bringen. Pünktlich um 19 Uhr stand ein exzellentes griechisches Buffet bereit, für das ein „eigentlich nicht mehr können, aber ein bisschen geht noch“ das Maß aller Dinge war.

Nach einer kurzen Verdauungsphase kam es dann zum spannenden Tagesordnungspunkt „Siegerehrung“. Eigentlich hatten die Bienenbütteler gehofft, den Wanderpokal für die Mannschaftswertung mit nach Hause nehmen zu können. Daraus wurde aber nichts, denn hier hatten die Ebstorfer mit einer Gesamtringzahl von 942 die Nase vorn vor den Gästen mit 891 Ring. In der Einzelwertung auf 100 m siegte der Ebstorfer Rainer Kerber mit 99 Ring vor Sandra Fassnauer aus Bienenbüttel mit 98 Ring und Ingo Klindtwort aus Ebstorf mit 97 Ring. Auch wenn sich alle Mühe geben, gibt es zwangsläufig immer einen Schützen, der am schlechtesten trifft: an diesem Tag war es Cedric Klindtwort, von der Bienenbütteler Schießleiterin als jüngster Schütze liebevoll „Joppen-Küken“ genannt, der für 76 Ring mit der so genannten Gurkenscheibe „belohnt“ wurde. Aber wo Schatten ist, ist auch immer irgendwie Licht, und so ging der Sonderpreis auf die Glücksscheibe ebenfalls an Cedric Klindtwort. Die Ehrenscheibe ging dann jemanden, der von sich selbst vorher sagte, „eigentlich treffe ich in meinem Alter nichts mehr“. Werner Höltge hat aber getroffen und konnte für einen 106,7 Teiler die Ehrenscheibe mit nach Hause nach Bienenbüttel nehmen. Auf den Pokalplätzen folgten die beiden Ebstorfer Peter Teppe mit einem 149,4 Teiler und Wilhelm Simmack mit einem 151,8 Teiler. Beim Vergleich der beiden Korpsführer schließlich war der Bienenbütteler Peter Fassnauer erfolgreicher als sein Amtskollege Peter Müller aus Ebstorf: beim Schießen ebenfalls auf eine Glückscheibe lag der Vorletzte mit 60 Punkten vor dem Zweiten mit 40 Punkten. Nach der Siegerehrung wurde dann noch ausgiebig und lange das vergangene Schützenjahr und vieles andere besprochen, bevor die Gäste eigentlich gefühlt zu früh wieder die Heimreise antreten mussten.